Band I. Nr.
1.
Original-Vergleich: „darinnen Marggraf Georg Friedrich der
verwittibten Marggräfin Anna, Marggraf Ernst Friedrichs Wittib,
geborene Gräfin zu Ostfriesland, ohnangesehen dieselbe sich mit
Herzog Julius Heinrich zu Sachsen-Lauenb. wieder vermählte, die
Widumb zu Graben sammt aller Zubehörung unter einigen Bedingungen
noch zwei Jahr lang zu nutzen und zu nießen anordnet.“ Graben, den
13. September 1616.
Nr. 50. Sachsen-Lauenb. Abgeordneten. Memorial an Marggraf
Friedrich: „weil nun die Herzogin Anna verstorben und an ihren
ausstehenden Pensionen nichts bezahlt worden, so ersuchen Herzog
Julius Heinrich Sum die Zinsen von 40,000 fl. Capital und von
20,000
fl., so dem Hause wieder heimfallen, nebst den Capitalgeldern und
noch 10,000 fl. vorgelehntes Capital bezahlen zu lassen.“
Nr. 51. Concept der Räthe. Gutachten darüber.
Nr. 52. Desgl. Resolution auf Nr. 50. Stutgarden,
1. Juni 1622.
Nr. 56. Herzog Julius Heinrich’s Schreiben an Marggraf Friedrich und
Resolution in dieser Sache, wie auf sein Begehren das Capital noch
einige Zeit wolle stehen gelassen werden. Prag, den 22. April
1623.
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Nr. 57. Concept: Antwort, daß er nur darauf warte
zu wissen, wer ihre Erbe seyn. Carlsburg, den 14. Juni
1623.
Nr. 58. Gegenantwort hierauf: aus dem reciprocirlichen Vermächtniß
könne er ersehen, wer seiner Gemahlin Erbe sey, er möchte also
bezahlen, damit er nicht andere Mittel ergreifen müsse. Prag, den
13. Octobris 1623.
Nr. 59. Copia. Herzog Julius Heinrich’s und der Frau Marggräfin
Anna’s Testament. Graben, 6. Martii 1617.
Nr. 77. Schreiben des Herzogs von Sachsen-Lauenb. an
Sum; „Er wolle
Jemand senden, die Zinsen zu beziehen; er möchte ihm also melden, ob
er solche und wann er das Capital bezahlen wolle.“ Saatz, den 12.
Novb. 1624.
Nr. 79. Concept: Antwort hierauf „wie solches unmöglich, und er also
in Geduld stehen möchte.“ Carlsburg, 10. Aug. 1625.
III. Theil. Sachsen-Lauenb. Schuldforderung. In specie: „Kayserl.
Commission an beide ausschreibende Fürsten des Schwabischen Craißes
Constanz und Württemberg zu einem güttlichen Vergleich zwischen
Baden-Durlach und Sachsen-Lauenburg wegen 20,000 fl. Heirathsgeldern
und davon praetendirter Zinsen. de annis 1652-1661.
Drei ungebundene dicke Actenbände.
Nr. 60a. Baden-Baden – Franziska Sybilla Augusta, Ludwig Wilhelm’s
Gemahlin. Absterben. Ausstände 6 IV.
1. 1.
Heft 1. Gestorben den 10. Juli 1733, Nachts zwischen
11-12 Uhr in
dem Schlosse zu Ettlingen. Beigesetzt den 13. Juli in der
Schloßkirche zu Rastatt. „es hat diese großmüthige und mit allen
Tugenden von Gott begabte Prinzessin bei Herrn Julius Franz, Herzog
zu Sachsen-Lauenb. und Frau Hedwig Sophia, geborene Pfalzgräfin und
Herzogin zu Sulzbach, am 21. Januar 1675 ihren ruhmwürdigsten
Lebenslauf angefangen.“
Heft 2. Generalia. Absterben. „Die aus Anlaß des Ablebens der
Gemahlin des Markgrafen Ludwig Wilhelm zu Baden, Franziska Sibylla
Auguste, eine geb. Herzogin von Sachsen-Lauenb. erlassenen
Notifications- und darauf eingelangten Condolenz-Schreiben.“
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Die vorliegenden zahlreichen Schreiben sind von
den regierenden Häusern Europas, anderen Fürsten und auch vom
Clerus. U. A. „dat. Cöthen, den 27. Juli
1733 von August Ludwig
Fürst zu Anhalt – Herzog zu Sachsen, Engern und Westphalen – Graf zu
Ascanien – Herr zu Bernburg und Zerbst.“
Nr. 60a. Baden-Baden, Franziska Sybilla Augusta. Depositen
6 IV. 2.
3.
Heft 1. „Verzeichnisse und Notariatsinstrumente über einige in
Nürnberg deponierte Kisten und Schachteln mit Geschmuckpretiosis,
einem Lehenbrief über die Ortenau und einem diploma über die
böhmische Primogenitur, nämlich:
a. Notariatsinstrument über die vom Kriegssecretair Hoffmann zu
Nürnberg in einem Kästchen zum Festungsamt daselbst gegebenen
Pretiosen. 22. August 1707.“
Heft 2. Depositen: Kriegsamt.
Heft 3. „Das Verzeichniß des Antheils an Fahrnißstücken, welche bei
Vertheilung der Mobilien in den Schlössern Reichstadt und
Schlackenwerth der Markgräfin von Baden-Baden, Franziska Sybilla
Augusta, einer geb. Prinzessin von Sachsen-Lauenb., zugefallen sind
und nebst anderen badischen Mobilien, so von Regensburg gebracht,
dem Hausmeister Johann Philipp Riedel in seine Verwahrung ordentlich
übergeben worden.“
Die Verzeichnisse sind überaus reichhaltig. Das Gewicht der
silbernen Schmuckgegenstände betrug 801 Pfund. Der Taxwerth der
zahlreichen Gemälde war mit 15376 Reichsthaler angegeben; darunter
befanden sich Originale von Albrecht Dürer und Lucas Cranach,
endlose Schildereinen im Gesammtwerthe von 3669 Rthlr., darunter ein
Bild der Stadt Ratzeburg, 4 Rthlr., Conterfey Herzogs Augusti von
Sachsen-Lauenburg, 3 Rthlr.
Ferner ohne Taxwerth: „Conterfey des Herzogs Julii Frantzen und dero
Frau Gemahlin.“
„Conterfey Herzogs Julii Frantzen zu Pferd in Original von Rezian in
einem langen hölzernen Futteral.“
„Conterfey der Frau Marggräfin – da sie noch jung gewesen.“
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Zehn Bogen lange Verzeichnisse über Kunstsachen,
Waffen, Kleider, Betten, Leinen und Küchengeschirr.
Heft 4. „Fragmente, betreffend die Verlassenschaft der verwittweten
Herzogin von Sachsen, Engern und Westphalen Sibylla Hedwig und die
per modum donationis von Seiten der Marggräfin Franciska Sibylla
Augusta von Baden-Baden und der Herzogin Anna Maria Francisca von
Toscana der verwittweten Herzogin zu Schleswig-Holstein Eleonore
Charlotte überlassenen, zu jener von der Erblasserin ihrer
Oberhofmeisterin von Bülow legierten Verlassenschaft gehörigen
Juwelen. 1703 bis 1708.“
Heft 5. Stammgut. „Die Renunciation der Hochs. Baden Durchlaucht
Prinzen auf das Fideicommiß der Marggräfin Sibylla Auguste v. B.
1775, 1782 u. 1783.“
3. Band 60a. Franziska Sybilla Auguste. „Vermögensstand.“
4. Band. „F. S. A. Reisen, Religionssachen, Schulden.“
Heft 2. Urkunde, „vermöge welcher das Benedictiner-Kloster zu
Einsiedlen die Markgräfin Aug. Sib. zu Baden-Baden und ihren
ältesten Sohn, den Prinzen Ludwig Wilhelm zu B.-B., in seine
Gemeinschaft aufnimmt und sie zugleich aller guten Werke und
religiösen Handlungen theilhaftig macht.“ Einsiedlen, den 31. März
1710. – Unterschrift: Abt Maurus – und untersiegelt.
Heft 3. Urkunde „vermöge dessen der Kapuzinerorden die Markgr. S. A.
zu B.-B., geb. Herz. zu Sachs.-Lauenb., ihre Söhne, die Prinzen
Ludwig Georg und August Georg, auch ihre Töchter Prinzessin Auguste
Marie Johanne in ihre Brüderschaft aufnimmt. 18. Octob.
1710.“
Siegel.
Desgleichen dat. Mainz, 12. Juli 1717, jedoch erscheint hierin statt
der Prinzessin August Marie Johanne die Prinzessin Marie Anne.
Heft 4. „Böhmen – Schlackenwerth – Kirchenordnung, Kirchen- und
Pfarr-Sache. Auch Klöster und Stiften.“
Heft 5. Urkunde, „mittelst welcher der Piaristen-Orden die
Markgräfin F. S. A. zu B.-B. und ihren Sohn, den
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Markgrafen Ludwig Georg in die Gemeinschaft seines
Ordens aufnimmt und sie aller guten Werke und gottesdienstlichen
Handlungen theilhaftig macht.“ Rom, den 1. Juli 1719. Siegel.
Hefte 6, 7, 8. Correspondenzen und Brevia des Papstes Clemens des
XI.
Heft 9. Urkunde, „vermöge welcher der Karthäuser-Orden die Markgr.
A. S. als Wohlthäterin, besonders hinsichtlich der Wiederherstellung
der durch den Krieg ruinierten Karthaus zu Freiburg und Breisgau, in
die Gemeinschaft seines Ordens aufnimmt und sie seiner guten Werke
und religiöser Handlungen theilhaftig macht.“ Karthaus, den 1. Mai
1725.
Heft 10a. Urkunde des Erzbischofs Ferdinand zu Prag, womit derselbe
bezeugt, „daß er der Markgr. F. S. A. ein Stück von dem rothtafftnen
Velum, in welches der Leib des h. Johannes Nepomik auf der Jumber
(?) eingehüllt gewesen,“ zum Geschenk gemacht. Prag, 14. October
1729.
Heft 10b. Bescheinigung der Richtigkeit dieser Urkunde durch den
Cardinal Hugo von Schönborn. Bruchsal, 24. November
1729.
Heft 10c. Urkunde des Erzbischofs Ferd. v. Prag über die h. Partikel
vom Leib des h. Joh. v. Nepomuk, und zwar einen Halswirbel
desselben, welchen der Erzbisch. der Markgr. F. S. A. in Baden in
einer ovalen goldenen Kapsel zum Geschenk gemacht hat. Prag, den
16.
October 1729.
Heft 10d. Bescheinigung des Cardinals Hugo von Schönborn. Bruchsal,
den 24. Novbr. 1729.
Heft 10e. Zeugniß des Notars und Sacristans an der
Metropolitan-Kirche in Prag, Peter Wenzeslaus Constantinus Potuczek
über die Echtheit einer silbernen Kapsel, in welcher die Zunge des
Joh. v. Nepomuk gelegen und ein Jahr der Verehrung ausgestellt war.
Prag, den 30. Juli 1722.
Heft 10f. Zeugniß des Jesuiten Stephan Dinann, Beichtvaters der
Kaiserin Elisabeth, über die Echtheit eines kleinen Partikels von
dem Leibe des Joh. v. Nepomuk, welchen der
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Erzbischof in Prag der Kaiserin als Geschenk
zugesandt habe. 24. April 1733.
Heft 10g. Urkunde des Cardinals Domian Hugo von Schönborn über die
Echtheit der von der Kaiserin Elisabeth der Markgr. F. A. S.
geschenkten, in ein krystallenes Herz eingeschlossenen und mit einem
eigenhändigen Schreiben sowie anderen urkundlichen Zeugnissen
versehenen Partikel des Leibes des heil. Joh. v. Nepomuk, welche die
Kaiserin von dem Erzbischof in Prag verehrt erhalten hatte.
Bruchsal, 15. Mai 1703.
Heft 11. Markgräfin S. A. verspricht den Lobkowitz’schen Erben
Zahlung von 50,000 fl. binnen 10 Jahren zinslos.
Hefte 12, 13, 14, 15 und
16. Schulden und Anleihen.
Actenband 60a. F. S. A. Prozeßsachen.
Heft 1. Acta – in puncto debiti der Bergischen Erben Friedrich v.
Malzahn u. Consorten c. Herrn Herz. Julius Franzen zu S.-L.
Höchstselig. Dessen nachgelassene Erbung der hochsel. Frau F. S. A.
und dero Frau Schwester Herz. v. Toskana um den Besitz des Crawelgut
und verschiedene andere Prozesse.
Actenb. 60a. F. S. A. Stammgut in Böhmen.
Heft 1. Schlackenwerth – Stifter und Klöster, Kirchen und
Pfarrsache.
Die Piaristen zu Schlackenwerth – deren Fundation, Unterhalt und
Functionen.
Vorzugsweise Documente der Anna Magdalena, verw. Herzogin zu
Sachsen.
Heft 2 und andere Hefte. Piaristen in Böhmen. Stammgut
1666-1763.
Verwaltungssachen. Extract der Besoldungstabellen der acht
böhmischen Herrschaften, „was solche sambt Deputat zu Geld
angeschlagen und verrechnet worden ist.“
Endergebniß: zu Sachsen-Lauenb. 6063 fl. 18 ¾ Kr., bei badischen
Gütern: 8473 fl. 43 Kr.
Actenb. 60a. B.-B. F. S. A. Verlassenschaft IV. 6. VI. 1. 2.
Heft 1. Die Untersuchung der Fragen, „in wie fern die in dem
Codicill der Fr. F. S. A. zu Gunsten des Fürstl. Hauses
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Baiern und Baden-Durlach enthaltenen Substitution
angefochten werden können, ingleich ob nach Abgang der
Sachsen-Lauenb. Nachkommenschaft im Churhaus Baiern diese
Nachkommenschaft im Haus Baden ein Recht auf die
Baiern-Lauenburgischen Lande habe.“
Heft 2. „Die diesseits aufgenommene Inventur und Ausfolgung der zu
dem von der Frau Markgräfin A. S. zu B.-B., geb. Prinz. von
Sachs.-Lauenb., festgesetzten Fideicommiß gehörigen Mobilien und
Pretiosen, wovon die Zinsen des Werths in dem Testament Herrn
Markgraf August Georg von B.-B., dem Herzog von Orleans und der Fr.
Prinzessin Elisabeth von B.-B. auf Lebenslang, das Eigenthum aber
der Kaiserin-Königin mit dem Beding vermacht worden, von der
Consolidition an jährlich 4/m zur Aufnahme der katholischen Religion
im Baden-Badischen zu verwenden.“
Hierauf folgten lange Verhandlungen der Betheiligten von 1771-1790,
u. A. wurde 1772 folgendes festgesetzt:
„Actum Rastatt, 24. Juli 1772.
Praesentibus: Der Landvogt Baron von Axter als Kaiserl. Königl.
Bevollmächtigter. Geheimrath Reinhard als Herzogl. Orleans’scher,
Marggräfl. Badischer Bevollmächtigter. Hofrath Baron v. Duminique
als Bevollmächtigter der Frau Prinzessin Elisabeth von Baden.
Geheimrath Marquard Trolani von Dürheimh abs. Geheimrath
Hofrathsdirector Georg Christoph Krieg. Hofkammerrath Jacob
Dürfelds. Hofkammerrath Carl Bidermann.
„Nachdem der in Gott ruhende Marggraf August Georgen von B.-B.
Hochfürstl. Durchlaucht im Testament vom 8. August
1776 unter
anderen § 3 verordnet haben, daß die zu den sogenannten
Sachsen-Lauenb. Commisse gehörige Mobilien unter Kayserlicher
Aufsicht versilbert und der Gewinn der davon ausfallenden quanti in
Abgang eines der Katholischen Religion zugethanen badischen Prinzen
des Herrn Herzogs von Orleans und der Frau Prinzessin Elisabeth von
B.-B. auf Lebenslang überlassen, nach Höchst Dero Todt aber der
Erlös aus
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besagten Mobilien und Pretiosen Ihro Kais. Königl.
Majestät unter gewissen Modificationen zufallen solle – und dann des
regierenden Herrn Marggr. Hochfürstl. Durchlaucht nach
vorausgegangener solenner Testamentspublication den letzten Willen
Serenissimi Augusti Georgii piissime defuncti an die hierunter
interessirte allerhöchst höchste Behörde bekannt gemacht, auch zur
Inventirung des baden-badischen rückgelassenen Mobiliars überhaupt
eine Commission gnädigst angeordnet haben:
So ist zwar zu Inventirung der zum sogenannten Sachs.-Lauenb.
Fideicommisse gehörigen Mobiliaris von vielersagter Commission
Termin auf den 10. Juni a. c. anberaumt worden, nachdem sich aber
abseiten der Herren Bevollmächtigten der bei der Sache interessirten
allerhöchst und höchsten Theilen hier und dar Hinternisse
hervorgethan haben, so ist endlich der heutige Tag zu Vornehmung des
Geschäfts ausersehen.“
Bei den sich fortziehenden Verhandlungen wurde am 30. Juli
festgestellt, „daß an dem in der dem Codicill vom 20. April
1733
angehängten zweiten Specification sub 10 verzeichneten
Silber-vergoldeten Service sich einzelne Sachen mehr vorfinden,
dagegen eine ansehnliche Menge anderer werthvoller Gegenstände
fehlen.“ Worüber fortgesetzte bis zum 8. August sich hinziehende
Verhandlungen gepflogen werden.
Nachdem dem Kammerrath Irion einige vergoldete Silbersachen im
Gesammtwerthe von 257 Mark 9 Pfg. den
28. September 1752 überlassen
worden, schätzt der vorher in Eid und Pflicht genommene Juwelier
Eibich von Straßburg die Sachen auf 25,954 fl. ab.
Nr. 1. Verzeichniß des sogenannten Fidei-Commiß oder Sachsen.Lauenb.
Mobiliars, ist fünf Bogen lang, dabei wurde ein Mutter-Gottes-Bild
von Albrecht Dürer aus Unkenntniß nicht beachtet.
Nr. 2. Verzeichniß der fehlenden Stücke; Abschätzung:
224 Gulden.
Nr. 3. Abschätzung der Pretiosen: 148,732 Gulden.
Das von der Commission aufgenommene Verzeichniß zeigt 177 Nummern –
darunter 1 Portrait des Eulenspiegels in
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einer Cocus-Nuß vorgestellt, das Gesicht und die
Ohren sind aus Silber. – Weitere lauenburgische Reminiscenzen sind
nicht sichtbar.
Ferner 1 großer silberner Willkomm, der Favoriter Willkomm genannt,
mit 8 Bechern, auf jedem ist eine böhmische Herrschaft dargestellt,
obenauf Serenissimi Portrait in Geschmelz von einem Engel getragen.
Heft 4. Die Auslieferung des unter der fürstlich Baden-Badischen
Mobiliar-Verlassenschaft befindlich gewesenen Sachs.-Lauenb.
Fideicommisses. 1772, 1773, 1789.
Der Juwelenhändler Hübschmann von Stuttgart wird auf Serenissimi
Befehl nach Rastadt entboten, zur Schätzung des Sachs.-Lauenb.
Schatzes.
Heft 5. Vom Herzog von Orleans dem Kammergericht übergebene aber
zurückgewiesene Supplication, das Mobiliar der F. S. A. betreffend.
1779, 1780 und 1781.
Der Herzog von Orleans bemüht sich, das ganze Testament des
Markgrafen von B. anzufechten, wird aber am 12. Februar
1781
endgültig abgewiesen.
Band 60a. F. S. A. Verlassenschaft III. 6 VI. 1. 1.
Heft 1. Die Hinterlassenschaft der Gemahlin des Marggrafen Ludwig
Wilhelm, F. S. A., geb. Herz. von Sachs.-Lauenb., und das von
derselben herrührende Baden-Badische Fideicommiß, bestehend in
Geschmuck-Silber und Kostbarkeiten, sodann in den Herrschaften und
Gütern Schlackenwerth, Grasengrün, Theusing, Udritsch, Purles,
Podersamb, Töpelsgrün, Hawenstein, Kupferberg, Küppelsgrün, Gfäll
und Unterbrand in Böhmen, 1733, 1734,
1737, 1782, 1783, 1784
und
1801, enthaltend: Original-Testament, worin die Frau F. S. A. mit
Kais. Königl. böhmisch. Consens Ihr fideicommissum familiae
perpetuum in forma primogeniturae aufgerichtet, sub dato
Aschaffenburg, 31. August 1703.
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Original-Codicill zu diesem Testament, Ettlingen,
20. April 1733, nebst Specification des zum Fideicommiß gehörigen
Geschmucks, Schildereien, Kostbarkeiten und Kunstsachen.
Heft 2. Acten, „welche von dem Oberamte Aschaffenburg unterm
25.
September 1731 mit 26,403 fl. hierher geschickt, die Sachs.-Lauenb.
Verlassenschaft betr. und zum großen Familienarchiv gehören. 1734-79.“
Heft 2a. „Sachs.-Lauenb. Schuldforderung an Chur-Brandenburg.
Heft 2b. Relatio Ima, welche an den Obrist Canzler Grafen v.
Blümequeu, Exc. zu Wien, von dem K. K. Bevollmächtigten Freiherrn v.
Axter am 3. Septbr. 1772, die Sachs.-Lauenb. Mobiliarschaft betr.,
von Rastatt aus erstattet ist.
Heft 2c. Acta Sachs.-Lauenb. praetensionen auf das Land Hadlen
1774-1775.
Heft 2d. Brouillons über die Sachs.-Lauenb. in Druck gegebenen
Effecten.“
1. Verzeichniß 263 Nummern. Ferner Verzeichniß derjenigen seltenen
Edelsteine, künstlichen Uhren, kostbaren Malereien, Silber- und
anderen Cabinetstücken, welche in dem Königshof zu Offenburg am
8.
Mai und den folgenden Tagen 1775 zur öffentlichen Versteigerung
ausgesetzt worden. 214 Gegenstände, darunter auch der Favoriter
Willkomm.
Heft 3 oder 4. Actum Offenburg im Königshof,
13. Juni 1779.
„Nachdem mittelst Allerh. Hof-Decret vom 19. März
a. c. angeorndet
worden, daß die Durchsuchung, Absondirung und Consignirung deren von
der badisch. Hof-Commission anno 1773 ausgeliefert und bisher in dem
dahiesigten Königshof verwahrlich aufbehaltenen Sachsen-Lauenb.
Schriften dem ehemaligen badischen Ober-Keller Maug (jedoch nach
dessen vorheriger Verpflichtung) anvertrauet werden können, wurden
ihm die in 13 Verschlägen verwahrten Schriften nach dem Inhalt des
Verzeichnisses ausgeliefert.“
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Heft 5. Sachs. Lauenb. Versteigerung. Act.
Offenburg, 1. Mai 1773, wonach Silbersachen nach Freyburg geschafft,
dort gewogen und dem Münzamt in Günz übergeben worden sind.
Heft 6. Die Auszahlung der 10,000 fl., welche Marggr. F. A. S. dem
Herzog von Chartres vermacht hat.
Heft 7. Erbschafts-Invent. und Testmentssachen, verschiedene
umfangreiche Acten.
Band 60a. F. S. A. Stammgut in Böhmen 6 V. 2. 1.
II. Agenten-Berichte.
Band 60a. F. S. A. Verlasschenschaft I. 6 V. 2. 3.
Inventarien in zahlreichen Verzeichnissen der in den einzelnen
Räumen des Schlosses Favorite vorhandenen Gegenstände zu Lebzeiten
der Marggräfin Sybilla.
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